Was man in Deutschland nicht allein schafft, übernehmen jetzt die Schweden! Möbel-Riese Ikea plant eine Ladesäulen-Offensive an allen seinen 54 deutschen Filialen.
Bis 2028 will der schwedische Konzern so mehr als 1000 Ladepunkte aufbauen – damit entsteht eines der größten und leistungsstärksten Ladenetze im deutschen Einzelhandel. Der Aufbau startet schon in diesem Jahr, erfuhr BILD aus Unternehmenskreisen.
Gegenüber BILD bestätigt Ikea die Pläne: „Wir wollen helfen, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker in Deutschland durchsetzt.“
Tatsächlich läuft der Ausbau bei uns schleppend. Laut Automobilverbands VDA haben 48 Prozent der Gemeinden keine Ladesäule, acht von zehn Gemeinden keinen Schnelllader. Ikea Deutschland-Chef Walter Kadnar zu BILD: „Bei Ikea möchten wir den Alltag der vielen Menschen verbessern. Dazu gehört, dass wir Wege finden, ihnen nachhaltigere Entscheidungen so leicht wie möglich zu machen.“
Für den Aufbau holen sich die Schweden Hilfe von Ladesäulen-Anbieter „Mer“ aus Norwegen. Starten wollen die Skandinavier Anfang 2025 in Filialen in Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst (bei Düsseldorf) und Mannheim.
Gebaut werden bis dahin Schnell-Ladestationen (50 bis 400 kW, 100 Prozent Ökostrom) an denen E-Autos und -Transporter auch außerhalb der Öffnungszeiten aufgeladen werden können.
Allerdings wird Ikea den Ladestrom nicht mehr kostenlos anbieten. Andere Handelsunternehmen waren diesen Schritt schon früher gegangen, weil statt Kunden auch viele „Strom-Schnorrer“ die Säulen blockierten.
Eine Ikea Sprecherin: „Mit dem Ausbau der Lademöglichkeiten wird es nicht mehr möglich sein, kostenloses Laden anzubieten. Das Angebot richtet aber jetzt nicht mehr nur an unsere Kunden, sondern an alle E-Autofahrer.“ Die Preise sollen aber möglichst „erschwinglich“ bleiben. Außerdem seien die neuen Strom-Tankstellen viel schneller als die bisherigen 200 Ikea-Lader.
Schnell Aufladen beim Shoppen – ein Ziel, das neben Ikea vor allem Discounter und Supermarkt-Ketten (u. a. Aldi, Edeka, Lidl) verfolgen. Auch sie wollen die Lademöglichkeiten auf ihren Parkplätzen massiv ausbauen, haben dabei aber laut Handelsverband HDE oft mit Behörden-Bürokratie zu kämpfen.
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