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medico. Eike Schmidt: Questo tedesco vuole diventare presidente del Firenze | divertimento

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In Italien bahnt sich eine Polit-Überraschung an: Dr. Eike Schmidt (55), gebürtig aus Freiburg, seit November 2023 mit italienischem Pass, will Bürgermeister der Medici-Metropole Florenz (rund 360 000 Einwohner) werden. Laut EU-Recht kein Problem. Er braucht nur ausreichend Stimmen.

Am 8. und 9. Juni wird es ernst. Dann sind Kommunalwahlen in der Toskana. Und dem Deutschen werden gute Chancen attestiert.

Denn viele Florentiner mögen den studierten Kunsthistoriker mit Doktor-Titel. Als Direktor der „Uffizien“, dem wohl bedeutendsten Museum für die Geschichte der Renaissance, hat er über Jahre einen guten Job gemacht.

Der „David“ von Michelangelo: Vor mehr als 500 Jahren vom großen Bildhauer aus einem einzigen Marmorblock geformt. Die Skulptur zieht bis heute hunderttausende Besucher nach Florenz

Foto: Joerg Bittner

Hier, wo u. a. mit Botticellis Venus eines der bedeutendsten Gemälde der italienischen Renaissance ausgestellt ist, setzte sich Schmidt mit klaren Visionen gegen Sparzwänge und Kritiker durch. Damit sicherte er sich den Respekt der Italiener.

Cosimo I. de’ Medici war im 16. Jahrhundert ein bedeutendes Mitglied der Medici-Dynastie, die Florenz bis heute prägt

Cosimo I. de’ Medici war im 16. Jahrhundert ein bedeutendes Mitglied der Medici-Dynastie, die Florenz bis heute prägt

Foto: mauritius images / Historical image collection by Bildagentur-online / Alamy / Alamy Stock Photos

In Florenz wird der Historiker für einen Pragmatismus geschätzt. Dem Deutschen werden echte Wunder zugetraut, was den klammen Haushalt angeht. Er gilt als stiller Macher!

Ungewöhnlich für einen parteilosen Kandidaten, der ins höchste Stadt-Amt einer eigentlich eher Mitte-links geprägten Region will. So ist der Mann, der sich selbst als „Antifaschist“ betitelt, selbst bei Italiens politisch rechts orientierter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (47) beliebt.

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Er selbst erzählt: „Als bekannt wurde, dass meine zweite Amtszeit als Direktor der Uffizien nicht verlängert werden kann, hielten mich Florentiner auf der Straße an und ermutigten mich, als Bürgermeister zu kandidieren. Ich habe sie gefragt, was besser gemacht werden sollte und was ihre Probleme sind, und ich habe im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Kommentaren gesammelt.“

Millionen Touristen besuchen Florenz in jedem Jahr, genießen das Flair der Toskana wie hier am Piazza della Signoria

Millionen Touristen besuchen Florenz in jedem Jahr, genießen das Flair der Toskana wie hier am Piazza della Signoria

Foto: IMAGO/F. Berger

Unterstützung bekommt er u. a. von der in Italien regierenden Mitte-rechts-Koalition bestehend aus der rechtskonservativen Fratelli d’Italia, der christdemokratischen Forza Italia und der rechtsnationalen Lega.

ABER: Es gibt nicht nur Zustimmung zur ungewöhnlichen Kandidatur: Das Thema schlägt hohe Wellen bis nach Rom. Mehrere Politiker eher linker Kreise und aus der Opposition kritisieren das Vorhaben, sprachen sich gegen ihn als Bürgermeister aus.

Ob der Deutsche bei den Kritikern in den Wahlkampf-Wochen noch punkten kann? Abwarten! Der weltgewandte Schmidt hatte bereits Führungspositionen in Washington und Los Angeles inne, arbeitete auch als Direktor fürs weltberühmte Auktionshaus „Sotheby’s“ in London und promovierte – ein dicker lokaler Pluspunkt – über die „Elfenbeinskulpturen“ der Medici-Dynastie. Privat müsste sich der Geschichts-Experte mit neuem Job künftig allerdings erneut umstellen.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni unterstützt den deutschen Kandidaten, der Bürgermeister in Florenz werden möchte

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni unterstützt den deutschen Kandidaten, der Bürgermeister in Florenz werden möchte

Foto: Remo Casilli/REUTERS

Erst vor wenigen Wochen hat er den Job als Chef des Nationalmuseums „Capodimonte“ in Neapel übernommen. Auch Dank der Unterstützung von Meloni. Diesen Job müsste er allerdings kündigen, wenn er das Bürgermeister-Amt übernehmen will. Seine italienische Ehefrau Roberta hätte nichts gegen die Rückkehr nach Florenz. Vielleicht wird sie schon im Sommer die „First Lady“.

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