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Le aziende devono assumere ex detenuti

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Die Gefängnisse in Großbritannien sind voll. In keinem anderen Land Westeuropas sitzen so viele verurteilte Straftäter in Justizvollzugsanstalten wie auf der Insel. Aktuell sind es etwa 95.000 Häftlinge – mehr als doppelt so viele wie in Deutschland (rund 45.000). Vielen fehlt eine berufliche Perspektive nach der Haftzeit.

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Umso mehr ist die britische Regierung bemüht, Unternehmen zu bewegen, ehemaligen Strafgefangenen eine Chance zu geben – auch deshalb, weil viele Stellen auf dem Arbeitsmarkt unbesetzt sind. Im vergangenen Jahr startete sie die „Unlocking“-Kampagne („Aufsperren“). Es sei eine „goldene Möglichkeit“ für Unternehmen, Personallücken zu schließen. Tatsächlich beteiligen sich jetzt mehr Arbeitgeber.

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„Das Pilotprojekt war erfolgreich“

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Diese Woche gab KPMG bekannt, dass sie mehr Ex-Häftlinge einstellen werden. Die bisherigen Erfahrungen seien „sehr positiv“, teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit. Vorstandschef Jon Holt sagte: „Wir haben ein Pilotprojekt gemacht, ob unsere Sicherheitsvorkehrungen funktionieren, ob die Leute hart arbeiten und erfolgreich sind in der Firma.“ Die Antwort laute: Ja. „Daher vergrößern wir das Projekt, weil es ein Erfolg ist.“ Die Ex-Häftlinge sollen in allen Bereichen arbeiten, einige sogar in gehobenen Positionen in der IT oder der Beratung.

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Die Zeitung „The Times“ zitierte einen Ex-Häftling, der Job bei KPMG sei seine „Rettungsleine“ gewesen. „Ich konnte einen anderen Pfad einschlagen, konnte die Vergangenheit hinter mir lassen.“

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Nach verbüßter Haft müssten Ex-Straftäter eine Chance bekommen, um ihrem Leben eine positive Wendung zu geben, unterstreicht Ed Argar, der für Gefängnisse und Bewährung zuständige Minister. Abgesehen davon suche die Wirtschaft Arbeitskräfte. „Es gibt fast eine Million unbesetzte Stellen in einer Reihe von Branchen. Warum sollte man Leute abschreiben, die fähig sein können, die Jobs zu machen?“

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Einige Arbeitgeber sind schon aktiv

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Bislang sind Unternehmen mit „White Collar“-Büroangestellten wie KPMG eher selten dabei. Wenn überhaupt, finden Ex-Häftlinge eher einfachere Jobs etwa im Baugewerbe oder im Einzelhandel. Die Zeitarbeitsfirma O’Neill & Brennan, die Arbeiter an Baustellen vermittelt, hat 180 ehemalige Strafgefangene eingestellt.

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Auch der Supermarktriese Tesco, die Einzelhändler Coop und Marks & Spencer sowie die Pharmaziekette Boots beschäftigen Ex-Häftlinge, ebenso die Backwarenkette Greggs und der Stromnetzbetreiber National Grid.

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„Sie sind unsere besten und loyalsten Mitarbeiter“

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Besonders bekannt für ihr Engagement ist die Timpson-Kette mit Hunderten Schuster- und Schlüsselläden. „Wir finden, dass jeder eine zweite Chance verdient“, sagt Vorstandschef James Timpson. Es sei „Wahnsinn, diese Leute auf den ‚Schrottplatz des Arbeitsmarkts‘ zu werfen“. Vor zwei Jahrzehnten fingen sie an und haben den ersten aus dem Gefängnis entlassenen jungen Mann eingestellt. Mehr als 10 Prozent der 5500 Timpson-Mitarbeiter sind Ex-Häftlinge.

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„Sie sind unsere besten und loyalsten Mitarbeiter“, sagte Daren Burns, der das Rekrutierungsprogramm leitet. Timpson stellt vor allem jüngere Ex-Häftlinge ein, die etwa wegen Drogen- oder Diebstahlsdelikten einsaßen. Aus Dankbarkeit seien sie besonders motiviert, versichert Burns.

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Weniger als ein Fünftel der Ex-Strafgefangenen schafft es, innerhalb eines Jahres einen Job zu finden. Das liegt am Stigma, das ehemalige Häftlinge tragen. Es gibt viele Vorbehalte. Ohne Erwerbseinkommen und geregelte Arbeitszeiten sind die Rückfallquoten besonders hoch. Laut einer Untersuchung des Justizministeriums von 2022 wurden 37 Prozent im Jahr nach ihrer Entlassung wieder straffällig.

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Unter denen, die einen Arbeitsplatz finden, fiel diese Quote um ein Viertel auf 28 Prozent. Das ist immer noch viel. Aber einige Unternehmen versichern, dass die Erfahrungen sehr gut seien. Timp­son-Rekruter Burns berichtet, dass sie die Mitarbeiter regelmäßig auf Ehrlichkeit testeten und es nur sehr wenige Enttäuschungen gebe. Bei ihnen würden nur sehr wenige rückfällig.

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