Er glänzte in „Power of The Dog“, verstörte uns in „Breaking Bad“ und gewann gerade in Cannes, beim wichtigsten Filmfestival der Welt, den Preis als Bester Hauptdarsteller für Yorgos Lanthimos’ mit Spannung erwartetes Psycho-Drama „Kinds of Kindness“, das jetzt endlich auch bei uns im Kino läuft.
Jesse Plemons (36) heißt der Mann, der auf dem besten Wege ist, einer der ganz großen Charakterdarsteller Hollywoods zu werden. Spielen kann er offenbar alles und auch einspringen, wenn es sein muss – wie im Film „Civil War“. Der Film, in dem seine Frau in diesem Jahr die Hauptrolle spielt.
Serien-Junkies kennen Jesse Plemons natürlich längst, viele andere brauchen erst mal ein Foto, um dann auszurufen: „Ach, der ist das!“ Der gebürtige Texaner nimmt das mit Humor, als BILD ihn zum Interview trifft.
Kann es sein, dass die Welt ihn erst jetzt entdeckt? „Dabei habe ich schon mit zweieinhalb Jahren einen Werbespot gedreht“, sagt Jesse und schmunzelt. „Später jobbte meine ganze Familie immer wieder für Statistenrollen, dann wurde ich in Los Angeles öfter für kleine TV-Gastrollen angeheuert.“
Heute hat Jesse Plemons eine eigene Familie: Mit Kirsten Dunst (42), ebenfalls Schauspielerin und ein Star in Hollywood, hat er zwei Söhne (6 und 3 Jahre alt). Wenn sie dreht, passt er auf die Kinder auf. So war’s auch am Set von „Civil War“. Der Actionfilm erzählt von der nahen Zukunft, in der sich die USA im Bürgerkrieg befinden und Dunst als Kriegsfotografin Lee versucht, weiterhin objektiven Journalismus zu betreiben.
Dass auch Jesse im Film seiner Frau mitspielt, war purer Zufall. „Ich war nur mit den Kids mit am Drehort in Atlanta“, so Plemons zu BILD. „Aber dann fiel der Typ aus, der diesen Mörder spielen sollte, ein Unfall oder so, und auf die Schnelle fand der Regisseur niemanden für diesen Ekeltypen. Bis Kirsten meinte: ,Aber Jesse ist doch da!‘“
Und der tat seiner Frau den Gefallen. Einfach war das allerdings nicht, denn Jesse muss sie mit der Waffe bedrohen. „Wir haben beschlossen, dass wir uns an dem Tag außerhalb der Szenen völlig aus dem Weg gehen, nicht anschauen, nicht sprechen.“
Abends fanden beide allerdings schnell wieder zurück ins wahre Leben: „Nach diesem schwierigen Drehtag haben wir beide uns mit einem ganz wundervollen Dinner belohnt.“
Was für ein Kaliber Jesse hat und was für eine schauspielerische Vielfalt er auf der Leinwand zeigen kann, das kann man jetzt in „Kinds of Kindness“ sehen. Danach ist sicher nicht nur Kirsten Dunst in ihn verliebt …
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