Führt Kreml-Machthaber Wladimir Putin seine Charkiw-Offensive auf Kosten der eigenen Truppe?
Seit dem 10. Mai dringen Tausende russische Soldaten in den Nordosten der Ukraine vor. Doch die Ukraine wehrt sich, tötet Hunderte der Invasoren an jedem Tag. Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj war die ukrainische Armee im östlichen Gebiet Charkiw jetzt erfolgreich. Den Kämpfern sei es gelungen, die Kampfkontrolle über das Grenzgebiet zu übernehmen, wo die russischen Besetzer eingedrungen seien, sagte Selenskyj in einer Videoansprache.
Die massiven Opferzahlen bei Russlands Charkiw-Offensive kommen nun auch in der Heimat an.
In einem offenen Brief flehen die „Ehefrauen, Mütter und Schwestern des mobilisierten 1009. Regiments“ die politische Führung in Moskau an, das Schicksal ihrer Männer zu klären. Der Inhalt des Briefes ist brisant, zeigt er doch, wie rücksichtslos gegenüber der eigenen Truppe Russlands Militär seinen illegalen Angriffskrieg in der Ukraine führt.
Die Frauen schrieben am 16. Mai, ihre Männer hätten am Abend des 9. Mai den Befehl zur Erstürmung der Region Charkiw erhalten und seien „in Richtung der Stadt Wowtschansk“ geschickt worden.
„Danach kämpften unsere Männer fünf Tage lang ohne Pause. Sie schliefen anderthalb Stunden (unterwegs und wer immer konnte), es gab keine Nahrung und kein Wasser. Das Regiment erhielt keine Rotation und keine angemessene Verstärkung für eine solche Offensive, wodurch das Regiment kolossale Verluste an Soldaten erlitt und weiterhin Verluste erleidet.“
Am 15. Mai hätten die russischen Soldaten laut ihren Frauen „keine physische und moralische Kraft sowie keine Munition“ mehr gehabt, was sie „zwang, sich zurückzuziehen, um das eigene Leben und das der überlebenden Soldaten zu retten“.
▶︎ Doch anstatt rasten zu dürfen, habe ihnen ihr Vorgesetzter gedroht, sie wegen „Verrat am Vaterland“ vor ein Kriegsgericht zu stellen. Die Überlebenden der ersten fünf Tage seien dann „vom Kommando eingesammelt und zum 82. Regiment“ verlegt worden, mit dem sie erneut Wawtschansk hätten stürmen müssen.
„Von diesem Zeitpunkt an haben wir keine Informationen über unsere Männer – ob sie leben, gesund sind und wo sie sich befinden“, so die Klage der Russen-Frauen.
Zudem beklagen die Verwandten der Soldaten, „nicht alle verwundeten und verletzten Soldaten erhalten die notwendige medizinische Versorgung und Evakuierung“.
Wörtlich schreiben sie:[–> „Einer unserer Männer erlitt während eines Kampfeinsatzes eine schwere Gehirnerschütterung mit anschließender Bewusstlosigkeit. Seine Kollegen zogen ihn während des Rückzugs aus dem Schlachtfeld. Er wurde nicht ordnungsgemäß medizinisch versorgt und evakuiert, und obwohl er keine Waffe in der Hand halten konnte, hat das Kommando in keiner Weise darauf reagiert.“
Der Brief der Soldaten-Frauen ist bei Weitem nicht das einzige Zeugnis des verheerenden russischen Feldzugs in Charkiw.
Zahlreiche junge Russen meldeten in der vergangenen Woche ihre Soldaten-Freunde in den sozialen Netzwerken als „vermisst“, posteten Fotos der gesamten Einheiten ihrer Männer und erklärten, seit Tagen KEINEN EINZIGEN von ihnen mehr erreichen zu können.
Ukrainische Videos zeigen das mutmaßliche Schicksal der Soldaten. Die Straßen von Wowtschansk sind mit toten russischen Soldaten übersät.
Zudem nutzt die Ukraine schwere Waffen gegen als Kommandoposten genutzte besetzte Gebäude in der Stadt. Bei den Luftangriffen stürzen die mehrstöckigen Gebäude teils vollständig zusammen, was auf jeweils Dutzende tote Russen im Innern schließen lässt.
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